Der Versuch einer sexistischen Erklärung.
Geht euch das auch so? Mit dem Kinderkriegen hört die Emanzipation auf. Bei mir jedenfalls war das so - und ist es noch immer in Minimalbereichen meines Lebens. Es ist natürlich leichter, sich an kleinen feinen Alltagsstreitigkeiten aufzureiben, dabei kann man (sic!) Geschlechterungleichheit nur durch eine Sache verändern: An sich arbeiten - Männlein wie Weiblein. Vielfach wird mir Hobby-Psychologie vorgeworfen, auch das ist einfach: Wenn man (sic!) argumentativ nicht weiterkommt, folgt die Entwertung.
Aber ist Sexismus, um endlich auf den Untertitel zu sprechen zu kommen, ein rein männliches Problem? Ich sage nein. Und keine Angst, ich gehöre nicht zu den braven ÖVP-Nachbeterinnen, die stolz die Stricknadel in die Hand nehmen und von sich behaupten, keine Feministinnen zu sein. Im Gegenteil ich bin Feministin und stolz eine zu sein - wie das mein Partner findet? UND HIER LIEGT DAS PROBLEM: Das tut eigentlich nichts zur Sache. Ist es nicht so, dass wahre Emanzipation mit Selbstbestimmung zu tun haben sollte, mit eigenständigem Denken und eigenverantwortlichem Handeln. Freilich wir leben in Interdependenzen, also der Mensch ist ein soziales Wesen und steht in Verbindung zu seinen Mitmenschen - wie eng und nah auch immer wir das für uns leben möchten. Soweit so gut, noch nicht erklärt ist, was Emanzipation eigentlich heißt: Das lateinische Verb "emanere" heißt `aus der Hand geben´ und meint ursprünglich, dass der Vater seine Tochter aus der Hand gibt. Richtig: in die Hand eines anderen, meist jüngeren Mannes, dem Vater seiner Enkel.
Und hier haben wir die Misere: Wenn wir also von Emanzipation sprechen, ist das gut und schön, stoßen wir genau auf den ethymologischen Punkt: Unsere Gesellschaft ist noch nicht soweit. Anders kann ich mir die derzeitige Rückschrittlichkeit in Sachen Gleichberechtigung nicht erklären. Und ja, es stimmt: Mann und Frau vor dem Gesetz gleich, aber müssen Buben genauso viel im Haushalt machen wie Mädchen? Meine Buben hassen Lego-Friends, sie lieben Fahrzeuge aller Art und Kampfesspiele zwischen Gut und Böse. Ihre weiblichen Freundinnen tragen gerne pink und lila, sind fürsorglich - eine sehr verwunderliche Szene aus meiner privaten Plaudertasche: Mein Erstgeborener und seine Freundin, beide etwa 3 Jahre alt: Kniet das weibliche Wesen vor den Füßen meines Sohnes und zieht ihm die Schuhe an, die sie ihm vorher ungefragt gebracht hat. Ohne unser Zutun. Das ist "griabig", ohne Frage, letztlich aber eine Katastrophe und umgekehrt kaum erlebt.
Vielleicht sind das nur Erfahrungswerte aus meinem privaten Umfeld und überall außerhalb meiner Blase wird Gleichberechtigung gelebt, Geschirr aus männlicher wie weiblicher Hand gewaschen, Altenpflege und Kindererziehung liegen zu gleichen Teilen in männlicher und weiblicher Domäne - warum lügen diese Statistiken auch immer so sehr? Vielleicht beeinflusst unsere spaltende Politik, deren Weiber in leitenden Ministerpositionen unerträglich geworden sind, gar nicht und die (österreichische) Gesellschaft definiert ihre eigenen Gleichheits-Werte Bottom Up. Die goldene Wahrheit ist: Wir alle: Frauen wie Männer, dürfen nicht aufhören, an uns zu arbeiten und müssen tag-täglich für Gleichberechtigung kämpfen.
Vielleicht wäre es ein Anfang, das Wort "Weiber" aus dem Sprachgebrauch zu streichen und durch das ursprüngliche WIP zu ersetzen. wip: aus dem 8. Jahrhundert ist ein eigenständiges Wort althochdeutsches Wort und bezeichnet den weiblichen Menschen. Erst im englischen Sprachgebrauch wurde weit entfernt daraus wo-man, erst hier gibt es sprachlich "die Abstammung vom Mann". Und das mit der Rippe, darüber sind wir modernen Frauen hoffentlich schon lange hinweg - oder nicht? Dann können wir ja weiter getrost beten gehen. Am besten am 8.12.2020, ins Parlament.
ab zum nächsten BLOGbeitrag: "wenn der Glaube missbraucht wird"
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